Endlich hock ich auch mal wieder vor einem Rechner. Hatte schon Entzug. Grund dafuer war allerdings weniger die fehlende Lust, sondern das fehlende Geraet. Zwangspause. Aber so darf ich heute umso mehr berichten. Nachdem ich jetzt gesehen hab, wann ich den letzten eintrag verfasst hab, gibts einiges aufzuarbeiten. Ich hoffe, Ihr habt Weihnachten ohne groessere (psychische) Schaeden ueberlebt und freut Euch jetzt auf die eine oder andere Sauferei heute abend. Ich hab mich heute morgen spontan dazu entschlossen, die Hostel-Buchung zu canceln und im Auto zu pennen. Wird dann das erste Mal werden, aber mit genuch Alohol werd ich so laut schnarchen, dass die mich zwei Autos weiter noch hoeren. Das Hostel ist in Hamilton und weil das einfach ne grosse Stadt ist, die mich nicht sonderlich anmacht und ich Neujahr lieber am Strand verbringen moecht - wann hab ich schoma die Chance dazu - also umgebucht in den 4 Sterne-Luxus-Camper-Corolla. Kleiner Beigeschmack: Es regnet heut nur einmal. Aber wenn ich erstmal nass bin, kanns ja bekanntlich nimmer schlimmer werden. so, jetzt wisst Ihr zumindest mal, was ich heute abend so geplant hab. Denkt bitte beim Mittagsessen an mich und stosst, von mir aus auch mit Apfelschorle, einmal mit mir auf "a guats neis" an. Danke!

Aber nun zu dem, was es denn so aus den vergangenen Tagen zu berichten gibt: Fluchs mein Tagebuechlein geschnappt, denn auswendig weiss ich das nimmer. Also:

26.+27.12 Bin die 90 miles Beach hochgefahren. Aber nicht am Strand, weil da cshon so manches Auto stecken geblieben ist, sondern aufm Highway mit Abstechern zum Strand. Und da waren sie auch schon. Voll gepackte Campervans mit hauptsaechlich deutschen, die sich fuer schlauer gehalten und es doch mal nur kurz ausprobiert ham, am Beach entlang zu fahrn. Ich hab feierlich, weil ja immer noch WEihnachten war, meine Gummimatten gestiftet. Erfahrung aus Spanien-Zeiten, als Vaters Familienkutsche vollgepackt im Sand stecken geblieben ist. Der Strand ist ziemlich geil, wenn man sich die Weite bewusst macht, aber ansonsten hat er ausser meterhohen Wellen nicht sehr viel zu bieten.
Hatte auf Halbzeit zum Cape Reinga ein wunderschoenes angenehmes Backpacker, wo ich drei deutsche und einen Texaner kennengelernt hab, die in Auckland studieren und mit denen ich am naechsten Tag einen 5-stuendigen Track gemacht hab. Ich moechte an dieser Stelle bemerken, dass zwei davon Sport studieren und der Texaner bei der Army ist. Die ham mich ganz schoen rumgescheucht und weil der Ami nicht ausgelastet war, isser aller Huegel samt Sandduenen hochgerannt. Also mir hatte es gereicht. War sehr muede, hab danach aber noch Cape Reinga, der (fast) noerdlichste Punkt mit einem weltbekannten Leuchtturm besucht. Den heissen Schoko in der noerdlichsten Taverne der noerdlichen Hemisphaere (Benni, schreibt man das so?) hab ich mir redlich verdient. Wobei meine Hose in letzter Zeit ziemlich spannt. Weil ich aber auch jeden Scheiss probieren will. Hmpf.

28.12 Werde jetzt in den naechsten paar Tagen vom hohen Norden bis Wellington fahren und dort am 6. Januar die Faehre nach Picton aufer Suedinsel nehmen. Hab einige Eintages-Stationen, damit der Weg nicht so lang wird und einige, wo ich laenger bleiben moechte, weil es in der Umgebung so viel zu sehen gibt. War also auf der Kaihu-Farm (http://www.kaihufarm.co.nz/) fuer ne Nacht und die Fahrt dahin war sehr anstrengend. Hab zum Schluss sogar Lookouts ausgelassen, weil ich nur noch aus dem Auto raus wollte.
Die Fahrt ging durch den Waipoua Forest, wo der groesste lebende Kauri-Baum mit 20 Metern Umfang zu bestaunen ist. Wahnsinn! Sowas hab ich noch nie gesehen. Und der Wald an sich erst. Ein riesiger Urwald mit sehr vielen jungen und alten Kauris, Farnen und was die Natur sonst noch so hergibt. Die 18 km lange sehr kurvige Strasse schlaengelt sich durch den Wald und bildet die einzige Verbindung in den Sueden. Florence hat alles gegeben und der Wald hat uns heil wieder ausgespuckt.


Zwar nicht der groesste (leider war da mein Akku leer), aber einer der Kauribaeume

Ach, apropos ausgespuckt. So hab ich in ungefaehr gerochen, weil ich ein Bad in heissen Quellen genommen hab. Die werden nur von der Erdwaerme angeheizt und sind wirklich sehr entspannend. Danach sind glaub ich nicht mal die Mosquitos an mich ran und ich hab heute manchmal sogar noch das Gefuehl ich riech den Schwefel. Puh. Also wirklich. Das naechste Mal ueberleg ichs mir zweimal.
Im Backpacker wurd ich vonner Kiwi-Familie die dort ebenfalls Urlaub machte zum Barbecue eingeladen. Das fand ich sehr nett und angenehm. Als ich mich beschwert hatte, hier nur deutsche anzutreffen und leider nur sehr wenige Kiwis, ham sie mir direkt die neuseelaendische Gastfreundschaft beweisen wollen. Die haetten mich sogar noch bei Ihrer Tante in Wellington einquartiert. Die haett sich bestimmt gefreut!

29.12. Vorgestern hats mich dann nach Helensville verschlagen. Liegt etwas noerdlich links von Auckland. Ein verschlafenes Nest, das mich an heimische Gefilde erinnert und ein wunderschoenes toll organisiertes Hostel.
http://www.helensville.co.nz/malolo.htm
Die haben sogar einen Whirlpool im Keller, der zur kostenlosen Benutzung zur Verfuegung steht, was ich mir nateuerlich auch nicht zwei mal hab sagen lassen und Fruestuck ist inklusive. Bei 10 Euro Gebuehr fuer das Mehrbett-Schlafzimmer kann ich mir noch nicht so wirlich vorstellen, wie sich das alles rechnet.

Auf dem Weg dorthin war die groesste Attraktion ein Fish & Chips Lokal (funky fish am Baylys Beach). Erstens hats genial geschmeckt und zweitens ist das Restaurant einfach einen Besuch wert. Ich war auf Empfehlung dort und wuerde die auch sofort weitergeben. Das schlechte Gewissen, nachdem ich die komplette Portion samt Remouladen-Sauce gegessen hatte, hielt sich auch in Grenzen. Soll ja schliesslich Spass machen.


Und so hat se ausgesehen. ;-)


Mal ne Aussicht auf meinem Weg im Auto

Jedenfalls hab ich dann gestern, nachdem ich dieses geniale Backpacker gesehen hab, gleich noch um eine Nacht verlaengert und die erste Nacht im Hamilton-Backpacker gecancelt. Die zweite Nacht sollte, wie ja schon berichtet, folgen.


Hier mal nur der Essraum

30.12. Nachdem ich eine Gannet (Toelpel) - Kollonie angeschaut hab,


bin ich mitm Auto ueber Auckland gefahren, hab mich locker drei mal verfranzt, umgedreht und einige erledigt. Die registration-Papiere vom Auto im damaligen Backpacker abgeholt, ein Factory-Outlet-Center besucht (sehr wichtig) und einen deutschen Baecker gesucht, der anscheinend Brezeln verkauft. Hab ihn auch gefunden, leider um ne halbe Stunde zu spaet. Hatte gerade zu gemacht. Also wieder zurueck und einen ruhigen, sehr angenehmen Abend verbracht. Hab mittlerweile schon das zweite Buch halb durch und geniess das.
Heute bin ich dann auf direktem Weg (ohne grosse Stopps) nach Hamilton gefahren und wir ihr an der Laenge des Eintrages sehen koennt. Es regnet wirklich draussen. (wenn ihr Euch beeilt: Unter http://www.raglan.net.nz/ gibts ein aktuelles Bild) Da schmeiss ich mich jetzt wieder rein und denk an die Zeiten, als ich mit Tina aufm Schweinshag die Abi-Party in stroemendem Regen gefeiert hab und uns der Schlamm bis unter die Achseln ging. War ja schliesslich auch noch ihr Geburtstag am naechsten Tag. Hach, das sind Erinnerungen.
Die letzte Erinnerung an "im-Auto-schlafen" endete leider damit, dass ich dem Herrn Polizisten ins Roehrchen geblasen hab. ;-) Wieviel da dran drauf stand wissen nur die, die dabei warn. gott-sei-dank nicht zuviel. Werd mich heut also zurueckhalten. dabei verstehen die Kiwis naemlich bei aller Lockerheit auch keinen Spass. Is ja auch richtig so!

Sorry, es gibt auch diesmal wieder keine Bilder, aber ich versprech Euch, wir holen das zu Hause alles nach. Da laber ich Euch stundenlang voll und zeig Euch ermuedende Landschaftsaufnahmen. Freut Euch drauf!

Ich wuensch Euch Lieben da draussen einen guten Rutsch in 2007. Stost um die Mittagszeit mal in Gedanken mit mir an. Ich werds tun und in den Boden gucken damit ich Euch mit Roentgenaugen sehen kann. Achja, heut jibbet ja noch was zu feiern. Ist mein letzter Tag als Angestellte. Ab morgen bin ich arbeitslos. Helau! Aehm. Yippieh!

Alles Liebe, Eure Andrea